Das Buch „Gesichter schneiden / Making Faces“ zeigt das vorläufige Ergebnis einer Arbeit mit gesichtsgelähmten
Kindern: einen lebendigen Dialog zwischen Medizin und den Künsten zu Themen wie Körper-, Selbstwahrnehmung und zwischenmenschlichem Ausdruck.
Mit dem Gesicht und dem Körper drücken wir uns aus.
Die Soziologin und Videomacherin Christina Lammer arbeitet seit 2009 mit Kindern zusammen, die teilweise im Gesicht gelähmt sind und sich in der plastischen Chirurgie behandeln lassen. Mit dem Wiener Chirurgen Manfred Frey entwickelte sie einen künstlerischen Forschungsansatz und
verbindet medizinische Therapien mit Performance, Tanz und Theater. Sie führt etwa mit der Choreografin Doris Stelzer Tanzworkshops mit den an der Forschung teilnehmenden Kindern durch, inszeniert Mal- und Zeichenaktionen mit Chirurgen, zeigt ein bereits Nerven und Muskel transplantiertes Mädchen in einer Installation, während es vor laufender Videokamera Mimikübungen macht. Auf Basis der physikalisch medizinischen Übungen arbeitete Christina Lammer im Frühling 2012 in New York City (NYC) mit der Kunsthistorikerin und Performerin Tamar Tembeck und der Choreografin, Theaterregisseurin und Tänzerin Selma Trevino an einer Choreografie. Im Buch Gesichter schneiden / Making Faces konfrontiert die Autorin Bild- und Tonmaterialien von den übenden und mit der Kamera spielenden Kindern mit Videointerviews, die sie im Jänner und Februar 2013 in NYC mit ChoreografInnen, TänzerInnen, FilmemacherInnen und MedienkünstlerInnen durchführte. Mit weiterführenden Beiträgen von Elke Silvia Krystufek, Doris Stelzer und Tamar Tembeck.
CHRISTINA LAMMER lebt und arbeitet als Soziologin, Kultur-, Kommunikationswissenschafterin, Autorin und Videomacherin in Wien.
Gegenwärtig Leiterin zweier gefördeter künstlerischer Forschungsprojekte: Features – Wiener Gesichtsprojekt (2010-2013) und Surgical Wrappings (2009-2014).