Hrsg.

„Sie haben unser Gedächtnis nicht auslöschen können“

Jüdisch-Argentinische Autoren und Autorinnen im Gespräch

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ISBN: 978-3-85409-805-8

500 Seiten

15,5 x 23,5 cm

Broschur

 34,80

Beschreibung

Herausgegeben und aus dem Spanischen übersetzt von Erna Pfeiffer.

Reflexionen über die Familiengeschichte(n), die eigene Exil- oder Migrationssituation, über Gedächtnis, Erinnerung und Vergessen sowie die literarische Verarbeitung von Vergangenheitstraumata und Zukunftsträumen bilden das Rückgrat der Gespräche, die Erna Pfeiffer mit 15 zeitgenössischen Autorinnen und Autoren aus Argentinien führen konnte, deren verbindendes Merkmal die Herkunft aus einem jüdischen Umfeld bildet. 

Eine der größten Einwanderergruppen, die seit dem späten 19. Jahrhundert den Atlantik überquerten, waren Jüdinnen und Juden aus Europa und Nordafrika auf der Suche nach einem „Gelobten Land“, in dem sie Schutz vor Anfeindungen, Pogromen und wirtschaftlicher Not finden würden. Moises Ville nannten sie eine der ersten Siedlungen in der Provinz Santa Fe in Argentinien. Im 20. Jahrhundert konnten sich noch einmal an die 45.000 Personen aus Mittel- und Osteuropa vor der Shoa in Sicherheit bringen und am Fluchtpunkt Buenos Aires eine neue Existenz aufbauen.

In einem paradoxen „Umkehrschub“ mussten etliche ihrer Nachfahren als engagierte Intellektuelle und KünstlerInnen vor den argentinischen Militärdiktaturen der 1960er- und 70er-Jahre ins politische Exil flüchten. Auch inneres Exil, Rückzug aus der Öffentlichkeit, ja sogar zeitweises Verstummen als Schreibende, waren Möglichkeiten direkter Verfolgung zu entkommen. Unter den sogenannten „Verschwundenen“ befanden sich überproportional viele Menschen jüdischer Herkunft, was Reminiszenzen an den Holocaust hochkommen ließ.

Autorinnen und Autoren: Sergio Chejfec (1956), Alicia Dujovne Ortiz (1939), Luisa Futoransky (1939), Mario Goloboff (1939), Alicia Kozameh (1953), Liliana Lukin (1951), Andrés Neuman (1977), Diana Raznovich (1945), Reina Roffé (1951), Sara Rosenberg (1954), Mario Satz (1944), Ana María Shua (1951), Perla Suez (1947), Mario Szichman (1945), Susana Szwarc (1952)

ERNA PFEIFFER, geb. 1953 in Graz. Studien der Romanistik und Slawistik in Graz, Bogotá und St. Gallen sowie akademische Ausbildung zur Übersetzerin und Dolmetscherin in Spanisch. Zuletzt außerordentliche Professorin für Hispanistik an der Karl-Franzens-Universität Graz; Gastprofessorin an der Leopold-Franzens-Universität in Innsbruck. Literarische Übersetzerin aus dem Spanischen, Autorin zahlreicher wissenschaftlicher Werke.

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