Eulenspiegel in Waterloo Station
Prosa
Kategorien Erzählungen, Literatur
Erschienen: 2024
ISBN: 978-3-99098-195-5
160 Seiten
12,5 x 20,5 cm
Broschur
Kategorien Erzählungen, Literatur
Prosa ist nie nur prosaisch, sondern durchwachsen von besonderen Erlebnissen, Vorstellungen, Träumen. Sich episodisch durch Phasen des Lebens erzählen, sich dabei an Bezeichnendem, Bizarrem, Verörtlichtem und Besagtem orientierend, das leicht Skurril-Ironische als Aufweis des Allzumenschlichen verstehend. So präsentieren sich die mal launischen, mal variationsreichen Texte Eulenspiegel in Waterloo Station von Rüdiger Görner, Fundstücke eines Schriftstellerlebens, wortbewusste Bagatellen und Paradoxien, spielerisch getragen von einem Ernst, der von Zeit zu Zeit ins Scherzen gerät.
„Unentwegt schossen sie auf ihre toten Opfer: Auf Kommando feuerten sie auch abwechselnd, und das so lange, bis kein Blut mehr aus den unzähligen Wunden der Toten floss. Danach erklärte ihr Vorgesetzter: Eine Wunde, die nicht blutet, ist keine Wunde. Ein erschossener Toter ist kein Opfer. Auf einen Toten zu schießen, ist somit kein Verbrechen. Daraufhin erschossen sie ihn.“
Rüdiger Görner, geb. 1957 in Rottweil am Neckar, Schriftsteller und Kritiker, Gründer des Ingeborg Bachmann Centre for Austrian Literature und des Centre for Anglo-German Cultural Relations lebt seit seiner Emeritierung als Professor für Neuere deutsche und vergleichende Literatur an der Queen Mary University of London 2013 in Bad Honnef bei Bonn. Rüdiger Görner ist Träger des Deutschen Sprachpreises (2012) und des Reimar Lüst-Preises der Alexander-von-Humboldt-Stiftung für sein Lebenswerk (2015).