Hrsg. ,

Wie viel Geschichte braucht die Ökonomie

Wegmarkierungen von Eugen Böhm-Bawerk bis Joseph A. Schumpeter

ISBN: 978-3-85409-462-3

320 Seiten

12,5 x 20,5 cm

Broschur

 22,00

Beschreibung

»Ich bin grundsätzlich der Meinung, dass die Ökonomie ohne Geschichte ein steuerloses Schiff ist und Ökonomen ohne Geschichte keine genaue Vorstellung davon haben, wo dieses Schiff hinfährt. … Die Nationalökonomen müssen die Geschichte in ihr Fach reintegrieren, und das lässt sich nicht einfach in der Weise erreichen, dass man aus ihr eine retrospektive Ökonometrie macht.«

Eric Hobsbawm

Die ursprünglich vorhandene Einheit von Wirtschaftsgeschichte und Ökonomie kam mit der Differenzierung im Bereich der Wirtschaftswissenschaften zunehmend abhanden. In den Mittelpunkt theoretischer Betrachtungen rückte die innere Logik wirtschaftlicher Verhältnisse, wodurch die historische Komponente ins Hintertreffen geriet. Die so entstandene Hegemonie einer durch abstrakte Modellkonstruktionen geprägten ökonomischen Theorie führte aber häufig zur Ausblendung entwicklungstheoretisch fundierter Dimensionen und damit zu unbefriedigenden Erklärungsmustern. Es ist daher kaum zu bezweifeln, dass erst durch die Verbindung entwicklungs- und prozessorientierter Forschungsansätze mit modernen ökonomischen Modellvorstellungen eine neue fruchtbare Synthese gefunden werden kann. Die Theoriebildung profitiert zu einem wesentlichen Teil von der Empirie, die ja immer auch Geschichte ist. 

Das Buch beinhaltet eine repräsentative Auswahl klassischer und darauf bezogener aktueller Texte, die durch das Bemühen gekennzeichnet sind, einer einseitigen Ausrichtung der ökonomischen Theorie entgegenzuwirken und die zugleich ein spannendes Stück Diskursgeschichte abbilden. Die Textbeiträge, die mit einem wissenschaftlichen Kommentar versehen sind, stammen von Luis Bértola, Eugen von Böhm-Bawerk, Walter Eucken, Rudolf Goldscheid, Eric Hobsbawm, Herbert Lüthy, Karl Marx, Otto Neurath und Joseph Alois Schumpeter. 

Herbert Matis

o. Univ. Professor am Institut für Wirtschafts- und Sozialgeschichte an der Wirtschaftsuniversität Wien; Autor zahlreicher Bücher zur europäischen und österreichischen Wirtschafts- und Sozialgeschichte sowie firmengeschichtlichen Monographien; derzeit Vizepräsident der Österreichischen Akademie der Wissenschaften.

Gerhard Senft

a.o. Univ. Professor am Institut für Wirtschafts- und Sozialgeschichte an der Wirtschaftsuniversität Wien; Forschungsschwerpunkte: Wirtschaftspolitik, politische Ideengeschichte der Neuzeit, Dogmenhistorie der Nationalökonomie, Geschichte der sozialen Bewegungen.

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