Werkausgabe Band 2
Hg. von Helmuth A. Niederle.
Der Band beinhaltet alle zu Lebzeiten von Michael Guttenbrunner veröffentlichten Gedichtsammlungen und belegt dadurch anschaulich den Reifungsprozess des Autors, der stets um die sprachliche Klarheit rang.
Unbeirrbar von den Moden der Zeit folgte er den vom ihm eingeschlagenen Weg und verlieh seinen Gedichten einen unverwechselbaren Klang. Guttenbrunners Poesie verweigerte sich nie der Humanität. Im Gegenteil. Doch er opferte für sein Engagement für die Menschlichkeit niemals die Reinheit der Sprache. Selbst in den entscheidenden Momenten, in denen er das Unmenschliche benannte, verließ er nie sein sprachliches Niveau. Knapp, klar und unmissverständlich hielt er den Moment fest um den es ihm ging.
MICHAEL GUTTENBRUNNER, geb. 1919, besuchte die Graphische Lehr- und Versuchsanstalt in Wien. Schon 1935 und 1938 aus politischen Gründen verfolgt und eingesperrt, wurde er 1940 zur Wehrmacht eingezogen; 1944 wegen Widersetzlichkeit zu einer Kerkerstrafe verurteilt, doch zur „Frontbewährung“ begnadigt. Zurückgekehrt nach Kärnten, redigierte er u.a. die Zeitschrift der Kärntner Partisanen „Die Einheit“. 1954 erhielt er den Georg Trakl-Preis für Lyrik,1966 den Österreichischer Staatspreis für Lyrik, 1987 den Kulturpreis des Landes Kärnten,1994 das Ehrendoktorat der Universität Klagenfurt und 2004 den Theodor Kramer Preis.