Auf der Suche nach der Verlorenen

Die Prostitution im Wien der Jahrhundertwende

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ISBN: 3-85409-238-5

280 Seiten

13,5 x 21,5 cm

Broschur

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 25,00

Beschreibung

ln den neunziger Jahren des vorigen Jahrhunderts war die Prostitution Gegenstand heftiger öffentlicher Debatten. Die Frage „nothweniges Uebel“ oder „ schmachvolle Degradation“ teilte eine Reihe selbsternannter Experten – Ärzte, Politiker, Journalisten, Feministinnen – in zwei einander feindlich gesinnte Lager. unbestritten war nur die „Tatsache“ der sich immer mehr ausbreitenden Prostitution, die Anlaß zu großer Sorge gab. Gerade aber diese Behauptung ist in höchstem Maße anzuzweifeln, denn Beweise dafür blieben die Zeitgenossen schuldig. Die Diskussionsteilnehmer rechtfertigten das eigene Engagement mit der Sorge um die Volksgesundheit, die allgemeine Sittlichkeit, die Ausbeutung der Frauen und anderen, durchwegs ethisch-moralischen Motiven. Bei näherer Betrachtung erweist sich jedoch, daß bei allen Beteiligten auch weniger noble Beweggründe zu finden sind. Diese unterschwelligen und daher naturgemäß geheimen Motivationen bieten eine weitaus glaubwürdigere Erklärung für die vehemenz der Debatten als die öffentlich zur Schau getragene Sorge und Entrüstung.

Karin J. Jusek, geboren 1953 in Wiener Neustadt. Studium der Geschichte, Philosophie und Politologie in Groningen/Niederlande. Habilitationsschrift zum Thema Prostitution im Wien der Jahrhundertwende. Arbeitsgebiete: Geschichte des 19. und 20. Jahrhunderts, vor allem Österreichs und Deutschlands. Dozentin an der Universität Groningen.

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