Das Buch Nr. 3

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ISBN: 3-85409-222-9

240 Seiten

13,5 x 21,5 cm

Hardcover

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 18,00

Beschreibung

Mit einem Vorwort von Johannes Mario Simmel und einer Einleitung von Peter Huemer.

„Wie kann ein Mensch 91 Jahre alt werden, ohne jemals den geringsten Versuch gemacht zu haben, mit dem Wasser schwimmend in Berührung zu kommen? Vielleicht eine Frage, die nur ein ausgelaugter Einundneunziger stellt, um seine Wasserscheu zu demonstrieren. Dabei wurde ich in der Turnstunde auf das Schwimmen gut vorbereitet. Mein Turn- und Sportprofessor hatte etwa 100 Stück sogenannte Schwimmböcke angeschafft. Zwei kreuzförmige Holzgestelle wurden durch Gurte zusammengespannt. Darauf legte sich der Schüler und übte schwimmen. Das ging auf Kommando: Brustschwimmen, aber auch Schwimmbewegungen mit den Beinen wurden geübt. Dieselben getrennten Hampelmannbewegungen sollten wahrscheinlich im Wasser durchgeführt werden. Einmal halfen mir mehrere Mitschüler beim Schwimmen im Wasser. Sie tauchten mich unter, den Kopf ins Wasser. Damit war mein Entschluß fürs Leben da: Niemals ins Wasser, um dort einen Hampelmann zu spielen. Ich werde durchs Leben schwimmen, als Trockenschwimmer. Es ist gelungen. Ich bin nicht ertrunken. Man kann auch ohne Wasser durchs Leben Schwimmen.“ (Viktor Matejka, I4.März 1993)

„Nicht laschieren!“ war ein Satz, den Matejka bei einer unserer letzten Begegnungen schrie.  „Nicht laschieren! Außer ihr wollt‘s den Untergang. Ich bitt‘ euch höflich, seid‘s keine Trottel!“ (André Heller, Bühne 5/1993)

,,Der Sprachwitz und die fundierte Sachkenntnis des Autors überzeugen auf jeder Seite seines zweiten Erinnerungsbandes. Bleibt nur zu hoffen, daß bald ein weiterer folgt.“ (Neue Kronenzeitung, 18.8.1992)

Viktor Matejka, geboren 1901 in Korneuburg, Doktorat der Geschichtswissenschaft, Volksbildner an den Wiener Volkshochschulen, Bildungsreferent der Wiener Arbeiterkammer, 1945 erster Stadtrat für Kultur und Volksbildung in Wien, Mitherausgeber der Zeitschriflen Berichte zur Kultur- und Zeitgeschichte und Tagebuch. 1938 bis 1944 im KZ. Permanent Politiker und Kulturpolitiker für Österreich, unabhängig von Funktionen und Parteien. Gestorben am 2. April 1993 in Wien.

Weil Viktor Matejka sich in den dreißiger Jahren auf das Prinzip „Widerstand ist alles“ konzentriert hatte, kam er 1938 ins Konzentrationslager; „Anregung ist alles“, sein Wahlspruch seit 1945, machte ihn wohl berühmt, aber gefürchtet. Denn was er anregte, war den einen zu aufregend, den anderen zu anstrengend, für Opportunisten nicht opportun, weil zu wenig konform mit dem bequem grassierenden Konformismus. (Edwin Hartl, Wiener Journal, Dez. 91/ Jan.92)

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