Der Raupengatte

und andere Märchen

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ISBN: 978-3-85409-564-4

200 Seiten

12,5 x 20,5 cm

Broschur

 19,80

Beschreibung

Aus dem Englischen übertragen von Helmuth A. Niederle.

An die 16 Ethnien mongolischen Ursprungs, die 60 verschiedene tibetoburmesischen Sprachen sprechen und unterschiedlichen Traditionen folgen bewohnen die grünen Nagaberge. Nach der Homepage des Government of the People’s of Nagaland sollen 3,5 Mill. Menschen aus 39 Gruppen zur Naga-Nation gehören, die sowohl auf indischer wie auch auf myanmarischer Seite der Grenze wohnen. Das indische Nagaland erreichte 1963 den Status eines eigenen Staates in der Indischen Union, ist etwas kleiner
wie das österreichische Bundesland Steiermark und hat 1,98 Mill. Einwohner (2001). Bei diesen Gruppen hat sich ein bislang im Westen kaum bekanntes, großartiges Kulturerbe erhalten, das jedoch durch jahrzehntelange politische Unruhen in der Region und Verarmung der Bevölkerung durch politische Korruption gefährdet ist. Unübersehbar ist der rasche Kulturwandel. Zwar setzte 1871 die Christianisierung ein, doch erst in den 60er Jahren des 20. Jahrhunderts wurde die Kopfjagd als beendet erklärt. Um sich in der Indischen Union Gehör verschaffen zu können, müssen die einzelnen Gruppen der Naga lernen, nicht tribal zu denken, sondern als ein Volk der »Naga«. Bis jetzt wollen die Naga-Nationalisten einen unabhängigen Staat. Schließlich waren viele Naga-Regionen auch während der Britischen Kolonialzeit unabhängig. Sie gründeten schon 1946 den Naga National Council. Ihr
militärischer Arm, die Naga-Armee wurde in Burma, China und Pakistan ausgebildet. Obwohl sie zur Erreichung ihrer Ziele den Weg der Gewalt wählten, wollen sie einen christlichen Staat und eine christliche Regierung. Einer ihrer Slogans lautet »Nagaland for Christ«. Die Hauptziele ihrer Angriffe sind Armee und die Polizei. Die Naga betrachten ihre Erzählungen und Gedichte als Träger ihrer Kultur. Beides wird mündlich überliefert. In den Geschichten wird zum gesellschaftlich richtigen Benehmen angeleitet und moralische Anleitung gegeben.

Easterine Iralu, geboren 1959 in Nagaland. Als promovierte Anglistin hat sie an der North Eastern Hill University in Shillong im Bundesstaat Meghalaya gelehrt und war daneben als Kolumnistin tätig. Die vor allem mit Kurzgeschichten und Lyrik hervorgetretene Autorin lebt seit 2005 auf Einladung des International Cities of Refuge Network (ICORN ) im norwegischen Tromsø im Exil. Ihr Roman »A Naga Village Remembered« (2003) gilt als das erste englischsprachige Werk dieser Gattung aus der Feder
einer Naga. Intensiv setzt sie sich mit dem seit Jahrzehnten andauernden gewaltsamen Konflikt zwischen Naga-Bevölkerung und indischer Zentralregierung auseinander, der sie zum Verlassen des Landes zwang.

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