Ein unheiliges Experiment

Das Neue Theater in der Scala

Kategorien , , ,

ISBN: 3-85409-252-0

280 Seiten

15 x 22,5 cm

Broschur

 49,00

Beschreibung

Das „Neue Theater in der Scala“ (1948- 1956) gehört längst zu den Theaterlegenden Wiens. Das „Burgtheater des Volkes“ spielte in den acht Jahren seines Bestehens nicht nur Klassiker der Weltliteratur, sondern, und das vor allem, Gegenwartstheater von Sartre, Brecht und österreichischen Autoren. John Heartfield stattete „Hamlet“ aus, Brecht inszenierte mit Manfred Weckwerth „Die Mutter“, Helene Weigel und Ernst Busch spielten die Hauptrollen. Arnolt Bronnen arbeitete als Dramaturg, Bühnenmusiken schrieben Hanns Eisler und Marcel Rubin. Die Scala war Gastspieltheater für das Berliner Ensemble, das Deutsche Theater Berlin und die Volksbühne. Die Gründungsideen zu diesem „Theater der Werktätigen“ waren in der Emigration am Zürcher Schauspielhaus entstanden, geleitet wurde es von einem Kollektiv, dem u.a. Karl Paryla, Günther Haenel und Friedrich Neubauer angehörten. Finanziell unterstützt wurde die Scala von der KPÖ, damit wurde das Theater in die kulturpolitischen Auseinandersetzungen des Kalten Krieges gezogen. Zum bekannten „Brecht-Boykott“ kam der Boykott gegen das „Russentheater“, die veränderte Gesetzeslage nach dem Staatsvertrag wurde benutzt, um der Scala das Haus und die Konzession abzusprechen. Trotz eines Aufrufs, den Brecht, Feuchtwanger, Piscator u.a. unterschrieben, wurde das Theater geschlossen und wenig später auch das Gebäude abgerissen. Die Autorin gibt anhand der Geschichte des Theaters zugleich auch einen der Sachlage entsprechend durchaus kritischen Einblick in die Kulturpolitik Österreichs während des Kalten Krieges, vermittelt u.a. durch Interviews und Erinnerungen persönlich Beteiligter. Ergänzt wird der vorliegende Band durch eine Reihe bisher unveröffentlichter Bilder, Dokumente und Szenenfotos.

Carmen-Renate Köper  Schauspielerin u.a. am Frankfurter Schauspielhaus. Regiearbeit fürs Theater, Drehbuchautorin und Regisseurin für das Fernsehen, u.a. „Leben im Alter „, 18-teilige Fernsehserie 1985-1990, Features zur Zeitgeschichte, besonders der letzten fünfzig Jahre, Filme über Karl Paryla und Marianne Hoppe, nahezu 40 Hörspiele und Hörfolgen für den WDR und den Deutschlandfunk.

Ähnliche Bücher