Hrsg. ,

Ermitteln, Fahnden und Strafen

Kriminalitätshistorische Studien vom 16. bis zum 19. Jahrhundert

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ISBN: 978-3-85409-553-8

200 Seiten

12,5 x 20,5 cm

Broschur

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 22,00

Beschreibung

Die hier versammelten Mikrostudien geben Einblicke in das Leben und die Vorstellungswelten von Menschen, die von »vormodernen« Kriminalgerichten im Gebiet des heutigen Österreichs steckbrieflich gesucht, angeklagt oder verurteilt wurden. Abgerundet werden diese Fallstudien durch zwei Beiträge, welche die Ermittlungsarbeit der Polizei und den Alltag in Psychiatrien im ausgehenden 19. Jahrhundert in den Blick nehmen. Nicht »Wahnsinnige« und »VerbrecherInnen« stehen im Zentrum dieses Buches, sondern Frauen und Männer, welche mit religiösen und anderen magischen Praktiken nach Schätzen suchten (Schatzgräberei); sich aus verschiedensten Gründen dazu entschieden, ihrem Leben ein Ende zu setzen (Selbstentleibung); Gott oder Heilige in Worten und mit Taten beleidigten (Blasphemie und Sakrileg); oder sich mit kleinen oder größeren Diebstählen ihr Überleben sicherten (Diebstahl, Räuberbanden). Daneben liefert der Band aber auch Einsichten, wie jemand zur Hexe gemacht wurde, wie frühneuzeitliche Gerichte mit versuchter Vergewaltigung umgingen und welche Vorstellungen Männer und Frauen bildungsferner Schichten vom Körper und seinen Funktionen hatten. Die feinsinnigen Analysen zeigen, dass die Handlungen und ihre Bewertungen nicht in der Natur der Dinge liegen, sondern ein Produkt der Kultur der jeweiligen Zeit sind. Verfasst wurden die Mikrostudien von Absolventen und Absolventinnen der Studienrichtung Geschichte der Universität Wien. Sie sind faszinierend zu lesen und zeigen, wie spannend die Analyse von Quellen der Gerichte, der Polizei und der Psychiatrie sein kann. Und sie belegen das hohe theoretische wie methodische Niveau der jüngeren Generation von Historikern und Historikerinnen.

Andrea Griesebner, ao. Univ. Professorin am Institut für Geschichte der Universität Wien. Sie forscht, lehrt und publiziert zur Kultur-, Kriminalitäts- und Geschlechtergeschichte der Frühen Neuzeit

Georg Tschannett , Lehrbeauftragter am Institut für Geschichte der Universität Wien. Zu seinen Forschungsbereichen zählen die Geschlechter-, Körper- und Kriminalitätsgeschichte der Frühen Neuzeit.

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