Mit einem Vorwort von Dorn Rabinovici.
Aus dem Englischen von Suso Schneider.
Flucht in die Dunkelheit ist die packende Darstellung der sieben Jahre andauernden Odyssee eines jungen Wiener Juden quer durch das vom Krieg erschütterte Europa, die Flucht vor der »Endlösung« der Nazis. Leo Bretholz überlebte den Holocaust: Er entkam den Nazis (und anderen) nicht nur einmal, sondern insgesamt sieben Mal während dieser Zeit. Er sprang von Zügen, entkam der Gestapo und der Polizei in mehreren Ländern Europas, versteckte sich auf Dachböden und in Kellern – immer auf der Suche nach einem Ort, der ihm wenigstens kurze Zeit Sicherheit vor dem Grauen bieten würde.
In einem Regensturm schwamm er über die aus den Ufern getretene Sauer an der deutsch-belgischen Grenze. Er bestieg die Alpen mit wunden, erfrorenen Füßen, nur um an der Schweizer Grenze zurückgewiesen zu werden. Er kroch unter dem Stacheldraht eines französischen Anhaltelagers in eine ungewisse Freiheit, und versteckte sich in einem Dorf in den Pyrenäen, während die Gendarmen ihn überall suchten. Und in den frühen, dunklen Morgenstunden eines kalten Novem-bertages wagte er den Sprung von einem fahrenden Frachtzug, der für Auschwitz bestimmt war, in eine bedrohliche Dunkelheit.
Flucht in die Dunkelheit ist die zutiefst berührende Erinnerung eines jüdischen Wiener Buben an sein Überleben, das teilweise tragische Schicksal seiner Familie und die Nostalgie über eine Welt, die er zurücklassen musste. Erschien bereits in holländischer und französischer Übersetzung.
Leo Bretholz
geboren 1921, flüchtete der 17-jährige Leo Bretholz auf Drängen seiner Mutter aus seiner Heimatstadt Wien. Unterwegs hatte er die Hilfe von freundlichen Christen, unter ihnen eine Krankenschwester (Nonne). Der entscheidende Punkt seiner mehrjährigen, ruhelosen und gefahrvollen Wanderungen war der Sprung aus einem Deportationszug, der aus dem Sammellager Drancy bei Paris, nach Auschwitz ging. 1947 kam er endgültig in den USA an.