In der Nähe ihres Ringfingers

Pariser Fragmente – Gedichte

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Erschienen: 2022

ISBN: 978-3-99098-119-1

94 Seiten

12,5 x 20,5 cm

Hardcover

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 19,80

Beschreibung

Mit lakonisch-verschmitzten Blick begibt sich Wolfgang Martin Roth in seinen Gedichten auf eine große Ortskunde in Paris. An über vierzig Stationen von der Rue Sainte-Anne über den Parc Montsouris, die Champs-Élysées bis zum Jardin des Tuileries wird mit viel Hintersinn die große Geschichte im Alltag geborgen. Ganz beiläufig schweigen die Amphoren am „Fontaine Médicis“ über alte deutsch-französische Befindlichkeiten, an der „Rue Clovis“ entdeckt der Flaneur „eine stille Prophezeiung“, die aus dunkler Vergangenheit in die Zukunft weist, und in der „Cité Internationale Universitaire“ wird der verlassene „Pavillon du Cambodge“ zum Symbol für eine Utopie, die ins Verderben führte. Den Grundtenor des Bandes geben die von einer zarten Melancholie getragenen Liebesgedichte vor. In „Bataclan“ wird der Alltag eines Paares, zum Sinnbild des Ungeheuerlichen, am „Gare d l‘Est“ ist ein anderes Paar mit seiner Sprachlosigkeit konfrontiert und „im Brunnen von Les Halles“ klingt plötzlich nach, was von einem viel zu kurzen Rendezvous bleibt. Dass der Zauber der Stadt der Liebe, der Freiheit und der Revolution bis heute ungebrochen ist, zeigt sich spätestens in einem der vielbesungenen Pariser Cafés und „in der Nähe ihres Ringfingers“. Dort ist die Wahrheit so gut temperiert, dass sie für einen kurzen Augenblick des Glücks einfach nicht mehr ganz so wichtig ist.

 

Wolfgang Martin Roth, geb. 1946, lebt als freier Schriftsteller, Psychotherapeut und Gruppenanalytiker in Wien und Fréjus, Südfrankreich. Neben zahlreichen Fachpublikationen veröffentlichte er u.a. die Erzählung Die Neinstimme von Altaussee, Sonderzahl Verlag, Wien 2019, mehrere Hörspiele wurden im Deutschlandfunk, SWF, WDR und ORF gesendet, 2008 wurde er mit dem 1. Preis der Zonser Hörspieltage ausgezeichnet. Er ist Mitglied im österreichischen und deutschen P.E.N. und war 2015 bis 2020 Beauftragter für „Writers-in-Prison“ des österreichischen P.E.N.

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