Stuttgart 7913-1916.
Wien 1916-1919.
Eva Badura-Triska, geboren 1954 in Wien, studierte Kunstgeschichte und . Klassische Archäologie in Wien und London. 1978 / 1979 Mitarbeit am Aufbau des zweiten Hauses des Museums moderner Kunst in Wien im Palais Liechtenstein, seither Kustos an diesem Museum. Wissenschaftliche Arbeiten über Franz Anton Maulbertsch, Paul Klee, Johannes ltten, Objektkunst, Karl Prantl, Arnulf Rainer, Hermann Nitsch und Helmut Federle.
Die Tagebücher, die Johannes ltten beginnend mit seiner Ankunft in Stuttgart im Herbst 1913 bis an sein Lebensende führte, sind die wichtigste Quelle zum Verständnis seines Werkes, ebenso wie seiner Kunstphilosophie und seines pädagogischen Konzepts. Ittens Tagebücher sind wesentlich mehr als das, was man gemeinhin unter Tagebüchern versteht. Es sind die Arbeitsbücher eines Künstlers, der sich Aufzeichnungen aus einem breiten Spektrum dessen macht, was ihn als Bildner, Denker, Lehrer und Mensch beschäftigt. Sie enthalten Vorstudien und Notizen zu den großen Ölbildern ebenso wie Zeichnungen die als eigenständige ausgereifte Formlösungen anzusprechen sind, Aufzeichnungen aus seinem Lesestoff, ebenso wie seine eigenen kunsttheoretischen Formulierungen. Zudem vermitteln sie detaillierten Einblick in seinen Unterricht und enthalten auch zahlreiche der für ltten charakteristischen Analysen alter Meister. Aus dem umfangreichen, bisher nur bruchstückhaft publizierten Material werden erstmals jene Tagebücher, die Itten 7973-1919 in Stuttgart und Wien schrieb, vollständig publiziert. Diese sind von besonderem Interesse, denn sowohl Ittens Stuttgarter als auch seine Wiener Jahre sind als erste Höhepunkte seines Schaffens anzusprechen. In Stuttgart, wo er als Schüler von Adolf Hölzel u.a. mit so bedeutenden Künstlern wie Oskar Schlemmer und Willi Baumeister in freundschaftlicher Beziehung stand, ebenso wie in Wien, wo er gleichfalls mit führenden Künstlern und Intellektuellen regen Kontakt hatte, entwickelt Itten zudem die Grundkonzepte seiner lebenslang vertretenen künstlerischen und pädagogischen Theorien. Die Tagebücher werden als Faksimile mit vollständiger Transkription wiedergegeben. Dazu kommt ein umfangreicher wissenschaftlicher Apparat: Ein Einleitungstext soll dem Leser das nötige biographische und geistesgeschichtliche Umfeld-Wissen vermitteln, in ausführlichen Anmerkungen werden die einzelnen Notizen und Skizzen – auch anhand zahlreicher Vergleichsabbildungen – kommentiert.
2 Bände: Tagebücher, Kommentar.