Lacan

Eine Einführung in die strukturale Psychoanalyse

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ISBN: 978-3-85409-554-5

140 Seiten

12,5 x 20,5 cm

Broschur

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 14,80

Beschreibung

Durch die Begegnung mit dem französischen Strukturalismus und insbesondere mit der strukturalen Linguistik hat die Psychoanalyse nach 1945 neue und wesentliche Impulse erhalten. Diese Neuorientierung, die gleichzeitig eine Rückbesinnung auf Freud und eine Re-Vision seiner Texte darstellt, ist mit dem Psychoanalytiker Jacques Lacan und seiner Schule eng verbunden. Die daraus hervorgehende Lehre hat nicht nur die klinische Psychoanalyse in Theorie und Praxis entscheidend, aber nicht unumstritten beeinflusst, sondern sie hat auch neue Sichtweisen auf kulturelle und gesellschaftliche Phänomene eröffnet, soweit diese mit der Frage nach unbewussten Sinn-, Bedeutungs- und Motivationszusammenhängen verbunden sind. Insbesondere durch die Einführung der Kategorien des Realen, des Imaginären und des Symbolischen hat sich eine Medientheorie entwickeln können, die eine traditionelle psychoanalytische Kunsttheorie von ihrer Neigung befreit hat, Kulturleistungen auf pathographische Dokumente ihrer Schöpfer zu reduzieren. Indem stattdessen das Werk selbst und vor allem unter Beachtung seiner formalen Dimensionen in den Mittelpunkt der Betrachtung gestellt wird, ist auch immer die von Sartre formulierte interessante Frage berührt, ob es eine Psychoanalyse der Sachen geben kann. Die vorliegende Einführung beruht hauptsächlich auf einschlägigen Vorlesungen des Verfassers an den Universitäten von Wien und Klagenfurt und an der Medizinuniversität Wien und soll auch für zukünftige Lehrveranstaltungen den Studierenden verschiedenster Disziplinen als Lerngrundlage dienen. Im Hinblick auf diverse soziokulturelle und künstlerische Bereiche finden auch die strukturellen Beziehungen zwischen klinischer, theoretischer und angewandter Psychoanalyse die ihnen gebührende Beachtung. Nicht zuletzt versteht sich das Buch als Förderung der nach wie vor zögernd erfolgenden Rezeption der lacanschen Lehrinhalte, was zu einem großen Teil durch die Schwierigkeit der Lektüre ihrer Texte bedingt ist. Insofern bietet es sich einem weiteren Interessentenkreis als Einstiegshilfe in die faszinierend vielfältige und umfangreiche Geisteswelt eines zu Freud kongenialen Denkers an.

August Ruhs, Univ.-Prof., Dr. med., Facharzt für Psychiatrie und Neurologie., Psychoanalytiker (IPV). Vorsitzender des Wiener Arbeitskreises für Psychoanalyse. Leiter der Wiener Univ.-Klinik für Psychoanalyse und Psychotherapie. Mitbegründer und Vorsitzender der »Neuen Wiener Gruppe/Lacan-Schule«. Mitherausgeber der Zeitschrift »texte. psychoanalyse. ästhetik. kulturkritik«. Zahlreiche Publikationen aus dem Bereich der klinischen, theoretischen und angewandten Psychoanalyse.

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