Hrsg.

Mit strahlenden Augen

Jugend der 80er Jahre und die atomare Endzeitstimmung des Kalten Krieges

ISBN: 978-3-85409-660-3

200 Seiten

12,5 x 20,5 cm

Broschur

 19,80

Beschreibung

Zehn Autorinnen und Autoren der Jahrgänge 1965 bis 1972 erzählen von einer vom nuklearen Albtraum geplagten Epoche, deren soziale und kulturelle Wirkung in der Erforschung des Kalten Krieges bisher nur unzureichend Beachtung gefunden hat.

Das seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs andauernde Wettrüsten zwischen den USA und der Sowjetunion erreichte in den 80er Jahren immer größere Dimensionen und machte das Schicksal des gesamten Planeten zum unberechenbaren Poker der Nuklearstreitmächte. Während jedoch mit dem Gleichgewicht des Schreckens die apokalyptische Vorstellung von der militärischen Selbstauslöschung der Menschheit bis zuletzt ein Angstszenario geblieben ist, wurde die tödliche Gefahr mit der Katastrophe von Tschernobyl 1986 erstmals erlebbar. Das Reaktorunglück setzte eine radioaktive Wolke über Mitteleuropa frei und damit auch eine neue Dynamik in der Untergangsrhetorik des Ost-West-Konflikts. Kollektive Furcht, ausweglose Ohnmacht und weltweite Friedens- und Anti-Atom-Proteste prägten die Erfahrungen einer Generation, deren Zukunftshoffnungen sich ebenso verdüsterten wie der Erdball in dem von Film- und Medienindustrie profitabel fiktionalisierten nuklearen Winter.

„Mit strahlenden Augen“ sammelt Erinnerungen einer Jugend der 80er Jahre, die sich von der Endzeitstimmung in ihren Träumen und Sehnsüchten nicht beirren lassen durfte. Der Strahlentod war entrückt und unsichtbar, durch die mediale Abbildung von Interkontinentalraketen, Schutzbunkern und dem Super-GAU, aber dennoch stets vor Augen. 

 Mit Beiträgen von Sonja Ablinger, Lena Doppel, Hinmet Kayahan, Verena Langegger, Eva Linsinger, Corinna Milborn, Christina Nemec, Michel Reimon, Mirjam Unger und Martin Wassermair.

Martin Wassermair, Historiker, Politikwissenschafter und Publizist, tätig am World-Information Institute; zahlreiche Publikationen zu Zeitgeschichte, Kultur- und Medienpolitik.

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