es müßte ein lied von glas sein,
das lied für dich.
Zerbrechlich,
fragwürdig
wie unsere bindung;
zart
wie einige augenblicke darin;
durchsichtig,
und doch ein verschlossenes;
kerker
und schwebend zugleich;
gefäß für fremdes –
sich selbst genug;
phantom
realität.
und manchmal glitzernd,
ja beinahe schön.
und dann vor allem unnütz,
ein lied von glas …
ERIKA EYER (*12. April 1932 in Klosterneuburg, †13. Februar 2017 in Wien) war Dichterin, Schriftstellerin, Rezensentin und Leserin. Neben ihren zahlreichen Gedichten und Kurzgeschichten, die in Literaturzeitschriften, Anthologien und insbesondere Der Presse erschienen, verfasste sie Rezensionen neuerschienener Werke österreichischer sowie anglophoner Schriftsteller:innen. Dieses Buch stellt nach dem zu ihrem 75. Geburtstag erschienenen Band Eine große Menschenfreundin (Hrsg. Toni Gruber, Georg Pichler und Evelyne Polt–Heinzl) einen zweiten Schritt dar, ihre Texte zu sammeln, damit ihr Werk weiterhin Leser:innen verschiedenster Generationen berührt.