Hrsg. Franz Hocheneder.
Mit einem Vorwort von Jeremy Adler.
Gesammelte Erzählungen Band 4.
Gesammelte Erzählungen in fünf Bänden.
Hrsg. Jeremy Adler, Franz Hocheneder und Helmuth A. Niederle.
Der vorliegende Band ist der Auftakt zu einer fünfteiligen Ausgabe der gesammelten Erzählungen von H. G. Adler. Seine Prosakompositionen, an denen Adler zum Teil noch in seinen letzten Lebensjahren gefeilt hat, sind jetzt – oft mehr als ein halbes Jahrhundert nach ihrem Entstehen – erstmals zu vernehmen.
H. G. Adler, geboren 1910 in Prag, verstorben 1988 in London, promovierter Musik- und Literaturwissenschaftler, Erzähler und Lyriker, war zwischen 1942 und 1945 in mehreren nationalsozialistischen Konzentrationslagern interniert. Durch seine Lebensumstände wurde er zum Chronisten von Theresienstadt und zum Mitbegründer der Holocaustforschung.
Im Bereich der Literatur machte sich Adler besonders mit seinen Romanen „Panorama“, „Eine Reise“ und „Die unsichtbare Wand“ einen Namen. Charakteristisch für diese nach dem Zweiten Weltkrieg im Londoner Exil verfassten Werke sind – neben deutlichen autobiographischen Einflüssen – ihre rhythmische Sprache und ihre musikalische Struktur.
In zeitlicher Nachbarschaft zu „Die unsichtbare Wand“, seinem epischen Hauptwerk, entstanden zwischen 1953 und 1967 die „symphonischen Miniaturen“, mit denen H. G. Adler in „Schuldig und unschuldig“ sowohl thematisch als auch formal einen weiten Bogen spannt. Adler wechselt souverän zwischen banalen Alltagssituationen und mysteriösen Vorgängen, Unheimlichem und Märchenhaftem, phrasenhafter Konversation und geschliffener Prosa, Krönungs- und Trauermarsch, Lyrischem und Satirischem.