Gedichte, edition pen Bd. 5.
Die politischen Gedichte von Helmut Stefan Milletich sind ein Produkt der stets wachsenden Zeitzeugenschaft der europäischen Geschichte der letzten vierzig Jahre.
Die Gedichte verfolgen keinen parteipolitischen Zweck. Sie setzen sich mit dem auseinander, was in uns allen politisch ist und was dieser Drang zur Polis auslöst. Auch der Rückzug in die Privatheit ist ein ähnlicher Vorgang, nur in der umgekehrten Richtung. Die über Jahrzehnte gehende Aufmerksamkeit des Autors, mit der er die Vorgänge – vor allem Österreichs und Mitteleuropas – beobachtet, hat sich auch in den über Jahre laufenden (politischen) Wochenkommentaren in Radio Burgenland manifestiert. Sie wurden von allen Parteien bekämpft, es kam nur darauf an, welches Thema der Autor gerade bearbeitete.
Natürlich vermittelt der Autor eine völlig subjektive Sicht der Dinge, verleugnet auch nicht unser aller Mitverantwortung für die Ereignisse und schont das eigene Verhalten nicht, das – wenn auch nur beobachtend – dennoch auch nicht weit weg ist von einer gewissen Mittäterschaft.
Helmut Stefan Milletich, geb. 1943 in Winden am See, lebt dortselbst und in Eisenstadt, seit 1975 Professor an der Stiftung Pädagogische Akademie Burgenland in Eisenstadt. 1974 Mitbegründer des Burgenländischen P.E.N.-Clubs, seit 1991 dessen Präsident. Er ist als Herausgeber tätig und ist Mitarbeiter bei verschiedenen Zeitungen und Zeitschriften, beim ORF, hat Studien zur Literaturgeschichte und wissenschaftliche Arbeiten veröffentlicht.