Schreiben gegen den Krieg – Writing against War

ISBN: 978-3-85409-494-4

150 Seiten

12,5 x 20,5 cm

Broschur

 14,80

Beschreibung

Bedingungsloser hat niemand nach 1945 die Frage von Krieg und Frieden zum Zentrum seines Schreibens gemacht. Die Schriftstellerin Ingeborg Bachmann hat sich den destruktiven Erfahrungen ihrer Zeit ausgesetzt, damit »Kunde gegeben« werden kann, und sie hat dem fortdauernden Kriegszustand der Welt ihre Utopie eines gelungenen Lebens entgegengesetzt.
Hans Höller

Dieses Buch stellt einen bisher wenig beachteten Aspekt des Werkes von Ingeborg Bachmann in den Mittelpunkt und ist zugleich eine Einführung in Leben und Werk der Schriftstellerin. Die Bilder und Texte folgen einer transparenten biographisch-chronologischen Anordnung. Im Zentrum stehen die Werke Ingeborg Bachmanns, mit einem kritischen Kommentar versehen und in Beziehung
gesetzt zu den dokumentarischen Fotos und Texten. Eine solche Visualisierung zielt auf die sich verändernden Konstellationen von Biographie und Zeitgeschichte, von Leben und Schreiben, von Alltagskultur, Literatur und Philosophie. »Schreiben gegen den Krieg«, diese Fragestellung ermöglicht es auch, das Werk Ingeborg Bachmanns in sozialen und politischen Zusammenhängen zu zeigen, in Konstellationen, die das Diskontinuierliche einer Schreibbiographie nach 1945 und die Brüche eines Lebens zwischen 1926 und 1973 verstehbar machen.
Das Buch enthält einschließlich eines bisher unveröffentlichten Auszugs aus Bachmanns Kriegstagebuch aus dem Jahr 1945, einen literaturgeschichtlichen Essay von Hans Höller, eine Einführung von Karl Solibakke und eine Zeittafel.
Alle Texte werden in deutscher und englischer Sprache abgedruckt.

Für diesen Tag will ich die Worte frisch halten,
Für den Tag unbekannt, an dem die Arbeit an Waffen
stillsteht […]
(Ingeborg Bachmann, Die Waffen nieder, Nachl. Bl.254)

Hans Höller
geb. 1947, Professor am Germanistik-Institut der Universität Salzburg; Kurator der Ausstellung. Buchpublikationen zu Ingeborg Bachmann: Ingeborg Bachmann. Das Werk, Athenäum 1987; Letzte, unveröffentlichte Gedichte, Entwürfe und Fassungen, Suhrkamp 1998, Ingeborg Bachmann, Rowohlt 1999; Ingeborg Bachmann, Hans Werner Henze: Briefe einer Freundschaft, Piper
2004; Ingeborg Bachmann, Paul Celan: Herzzeit. Briefwechsel (Mitherausgeber).
Karl Ivan Solibakke
geboren 1959 in Annapolis MD (USA); Assistent am Lehrstuhl für Neuere Deutsche Philologie an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf. Ab 2008 Forschungsprofessur in Deutscher Literatur und Kultur an der Syracuse University, NY. Vorstand der Internationalen Walter Benjamin Gesellschaft. Buchpublikation zu Ingeborg Bachmann: Geformte Zeit. Musik als Diskurs und Struktur bei Bachmann und Bernhard.
Helga Pöcheim
geb. 1963, freiberufliche Übersetzerin und Erwachsenenbildnerin. Projektkoordinatorin des Literatur-Vereins zur Förderung von Werk- und Kunstverständnis Ingeborg Bachmann.

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