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Friedenskrieger des Hinterlandes

Der Erste Weltkrieg und der zeitgenössische Antimilitarismus

ISBN: 978-3-85409-720-4

330 Seiten

15,5 x 23,5 cm

Hardcover

 29,80

Beschreibung

Der vorliegende Band versammelt bekanntes und weniger bekanntes literarisches Textmaterial zu Pazifismus und Kriegsdienstverweigerung unmittelbar vor, während und nach dem Ersten Weltkrieg. Während des Ersten Weltkrieges waren die ersten Anzeichen einer Kriegsmüdigkeit schon sehr bald wahrzunehmen. Zur Jahreswende 1914/15 weigerten sich Soldaten sowohl an der Westfront als auch im Karpatengebiet die Kampfhandlungen weiter fortzuführen. Im Hinterland bemühten sich
Antimilitaristinnen und Antimilitaristen trotz schlimmster Zensurbedingungen, oft unter permanenter existentieller Bedrohung, um eine rasche Herbeiführung des Friedens. Die unglückselige Vermengung von Gehorsamskultur und politischer Apathie, die über weite Strecken bestimmend gewirkt hatte, begann sich aufzulösen. Der Erste Weltkrieg hat wesentlich dazu beigetragen, dass der moderne Mensch die Fähigkeit entwickelte, den Krieg als ein selbstverschuldetes Übel, als eine vermeidbare Gewalttat
zu betrachten. Mit den von den Autorinnen und Autoren gebotenen gedanklichen Zugängen aus den unterschiedlichsten Bereichen wird das Spektrum des Antimilitarismus des frühen 20. Jahrhunderts in seiner vollen Breite dargestellt. Zu Wort kommen damit nicht nur Kulturschaffende wie Karl Kraus, Jaroslav Hašek oder Joseph Roth, sondern auch der Eisenbahninvestor Ivan Bloch, der Jurist Walther Rode oder der Finanzsoziologe Rudolf Goldscheid. Raum gegeben wird vor allem dem Kriegsdienstverweigerer Rudolf Großmann alias Pierre Ramus.

Gerhard Senft: geb. 1956, Sozialökonom und Historiker an der Wirtschaftsuniversität Wien. In der Lehre und Forschung tätig seit 1988. Arbeitsschwerpunkte: Problemgeschichte und Theorieentwicklung der Ökonomie; Geschichte der sozialen Bewegungen; Geldwesen, Arbeitsorganisation und Zeitfaktor in historischer Dimension; Wirtschaftspolitik; Faschismusforschung. Theodor Körner-Preis für den Fachbereich Wirtschaftswissenschaften 2001.

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