Hrsg. ,

Generation Sexkoffer

Jugend in den 80er Jahren zwischen politischem Klimawandel, Freizeit-Industrie und Popkultur

ISBN: 978-3-85409-474-6

200 Seiten

12,5 x 20,5 cm

Broschur

 19,80

Beschreibung

Waldheim, Nena, Peymann, Gorbatschow. Klingende Namen kennzeichnen bis heute die 1980er Jahre und ihren tief greifenden Wandel in Politik, Kultur und Gesellschaft. Mit dem Aufstieg Jörg Haiders und dem Erstarken der Umwelt- und Friedensbewegung wurde vor allem Jugendlichen eine immer größere Aufmerksamkeit zuteil, jener Bevölkerungsgruppe, die zu dieser Zeit als ein Gewinn bringender Konsumfaktor zunehmend ins Visier von Freizeitmarkt und Entertainment-Industrie geriet, vom politischen und öffentlichen Geschehen jedoch ausgeschlossen blieb.

20 Jahre später möchte Generation Sexkoffer Einblicke gewähren, wie die Jugend von damals das Ende der Kreisky-Ära erlebte, welche Beobachtungen sie zum Umgang Österreichs mit seiner NS-Vergangenheit gemacht hat und wie sie nicht zuletzt im Vormarsch von MTV und einer erstmals globalisierten Musik Antworten gesucht hat auf Fragen der Sexualität und den allmählichen Abbau der sozialstaatlichen Gefüge. Hainburg und Wackersdorf, Live-Aid und Hungerkatastrophen in Afrika, Tschernobyl und Aids, Ronald Reagan und Margaret Thatcher, Ostermärsche und Friedensbewegung, Glasnost und Perestroika zählen zu den markantesten Bildern und Erinnerungspunkten, die auch die zwischen 1965 und 1975 geborene Generation nachhaltig prägten. 

Die große Beliebtheit der Heim-PCs von Atari und Commodore sind dafür ebenso signifikant wie der Einzug des Walkman und der Nintendo Games in die Kinderzimmer, die florierende Kosmetik-Branche und ihr Marketingobjekt der jugendlichen Akne sowie das Wettrüsten kurz vor Ende des Kalten Krieges und dessen Einflüsse auf die Pop- und Rock-Musik. Und nicht zuletzt zeigen die erhitzten Debatten um die Einführung eines Instruments zur Sexualerziehung an den Schulen (Stichwort Sexkoffer), wie sich auch in Österreich der Reform- und Erneuerungsgeist der 68er-Bewegung allmählich seine Bahnen brach und noch in den späten 1980er-Jahren mit konservativen Abwehrmustern zusammen prallte

Mit Beiträgen von: Alf Altendorf, Marty Huber, Robert Misik, Sylvia Riedmann, Doris Rögner, Sigrid Elisabeth Rosenberger, Georg Spitaler, Robert Stachel, Klaus Stimeder, Gerhard Stöger, Martin Wassermair und Lukas Wieselberg.

Sigrid Elisabeth Rosenberger

Studium der Politikwissenschaft in Wien, 1996–2006 Referentin in der Zukunfts- und Kulturwerkstätte; Arbeitsschwerpunkte: Europa, Demokratie, Kultur, Medien; seit 2007 Pressesprecherin des SP-Parlamentsklubs; Publikation u.a.: Der Faktor Persönlichkeit in der Politik. Leadership-Analyse des Kanzlers Willy Brandt, 2005. 

Martin Wassermair

Studium der Geschichte und Politikwissenschaft in Wien; 2001–2006 Geschäftsführer der Wiener Medienkulturplattform Netbase; zahlreiche Publikationen und Vorträge zu Kultur- und Medienpolitik; zuletzt erschienen: Martin Wassermair/Katharina Wegan (Hrsg.), rebranding images. Ein streitbares Lesebuch zu Geschichtspolitik und Erinnerungskultur in Österreich, 2006.

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