edition pen Bd. 20.
Aus dem Englischen übersetzt von Helmuth A. Niederle.
Was sind die Notwendigkeiten? Eine Folge von Prosagedichten, die sich lesen, als wären Texte von Jack London durch Arthur Rimbaud und Charles Baudelaire gemeinsam neu geschrieben worden. Die Gedichte geben vor, von zukünftigen Zeiten zu berichten, stießen einem die Verweise und Anspielungen nicht immer wieder auf scheinbar Vergangenes, um den Leser plötzlich in manches Unangenehme der Gegenwart hineinzujagen. Und doch ist alles eine Art Theater, vielleicht eine Maskerade, eine Inszenierung? Die Poetik erinnert an einiges, was sich in der östlichen Lyrik nach dem Krieg entwickelt hat und verbindet sich mit einigen Gewohnheiten des altmodischen Surrealismus. Die wiederkehrenden Motive bildenden das strukturierende Prinzip und legen den Verdacht nahe: das Gesagte müsse immer wieder neu formuliert werden, weil es sich der sprachlichen Festlegung entzieht. Die innere Verwandtschaft zu „Paysage Moralisé“ von W. H. Auden ist unübersehbar.
Christopher Merrill , geb. 1957, ist ein amerikanischer Dichter, Essayist, Journalist und Übersetzer. Derzeit ist er Direktor des „International Writing Program“ an der University of Iowa. 2011 wurde er für die US-Kommission der UN ESCO nominiert.