Pestarzt in China

Das abenteuerliche Leben des Dr. Heinrich Jettmar

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ISBN: 978-3-85409-541-5

256 Seiten

14 x 20,5 cm

Broschur

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 22,00

Beschreibung

Dr. Heinrich Jettmar geriet während des 1. Weltkriegs – im Winter 1914/15 – in russische Kriegsgefangenschaft und meldete sich in Sibirien freiwillig, um bei der Seuchenbekämpfung zu arbeiten. Schließlich übertrug man ihm die Leitung der örtlichen Peststation. Bereits zu dieser Zeit erstreckte sich seine Tätigkeit auch auf Teile der chinesischen Mandschurei. Kommunistische Freischärler, Raubtiere und die Pest bedrohten sein Leben. In der Mandschurei lernt er einen Pionier der chinesischen Pestbekämpfung kennen – Dr. Wu Liande –, welcher ihn 1924 zur Plague Prevention nach Harbin holt. Expeditionen führen ihn in das Liao-Becken. Bei seinen Bemühungen, die Seuche einzudämmen, wird er von Räuberbanden, aber auch von der einheimischen Bevölkerung bedroht und kommt nur knapp mit dem Leben davon. Andere Expeditionen führen ihn zum Sungari und dessen Nebenflüssen, wo er sich um die Gesundheit der He Zhen, der tungusischen »Fischhauttartaren« kümmern soll und wichtige ethnologische Entdeckungen macht. Danach, 1931, geht er im Auftrag des chinesischen Gesundheitsministeriums in die Lößgebiete von Shanxi und Shaanxi. Auf schmalen, oft nur wenigen Zentimeter breiten Pfaden, am Rande tiefer Schluchten, wandert er mit Packtieren zu Dörfern, wo die Pest mehr als die Hälfte der Bevölkerung getötet hat. Oft findet er in Gehöften neben vielen Leichen nur noch ein kleines Kind, das überlebt hat. Nach einem kurzen Aufenthalt in Österreich geht er 1937 als Beauftragter des Völkerbundes nach China zurück. Die Stadt Chongqing, wo sich sein Hauptquartier befindet, wird in dieser Zeit im beginnenden chinesisch-japanischen Krieg von japanischen Flugzeugen bombardiert. Seine Expeditionen führen in auch in die Revolutionshauptstadt Yan‘an, wo er mit Mao Zedong zusammen trifft. Nach Auslaufen seiner Völkerbundsmission ist kein
Weg nach Österreich mehr offen. Jettmar geht nach Shanghai, wo er sich in einem Lepraspital der Kranken annimmt. Erst 1946 kann er nach Österreich zurückkehren. Der Autor Gerd Kaminski beschreibt in diesem Band das spannende und bewegte Leben des Dr. Heinrich Jettmar anhand dessen schriftlichen Nachlasses. Ergänzt wird das Buch durch viele Fotografien, welche Jettmar während seiner Tätigkeit in China geschossen hat.

Gerd Kaminski, geb. in Wien, Studium der Rechtswissenschaften und der chinesischen Sprache an der Universität Wien. Leiter des Österreichischen Instituts für China- und Südostasienforschung. Professor an der New York State University und der Peking Universität. Autor von 45 Büchern in mehreren Sprachen.

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