Calimani ist ein Enkel der Schoah, der seit der Kindheit die Schrecken des Nazifaschismus, noch präsent in den Tränen der Mutter Rita und in den Ängsten des Vaters Bruno und des Bruders Corrado, »miterlebt« hat, der aber auch das Jude-Sein im heutigen Italien, als Mann, als Wehrdienstleistender, als Universitätslehrer, als Sachverständiger für das Ghetto von Venedig, als Teilnehmer an akademischen Tagungen, u.a. an der Turiner Konferenz des Goethe Instituts, erlebt und »lebt«, ständig konfrontiert mit den mannigfachsten Formen eines oft bösartigen, noch öfter gedankenlosen, in allen Gesellschaftsschichten verbreiteten Phänomens eines alltäglichen Antisemitismus …
DARIO CALIMANI, geb. 1946 in Venedig; Studium der englischen Sprache und Literatur an der Universität »Ca Foscari «; Lehrer an den Universitäten von Cagliari, Triest, Venedig, wo er ordentlicher Professor für englische Literatur war (Schriften über W.Shakespeare, T.S.Eliot, J. Joyce, O.Wilde, G.B.Shaw, J.M.Synge, W.B.Yeats, S. Beckett, H. Pinter u.a.). Seit jeher aktiv im jüdischen Leben in Italien, Präsident der Jüdischen Gemeinde von Venedig (2002 – 2006), regelmäßige Mitarbeit an der on-line Publikation MOKED der »Unione delle Comunitá ebraiche italiane«; seit März 2021 wieder Präsident der Jüdischen Gemeinde von Venedig.
HANS RAIMUND, geb. 1945; Studium: Musik, Germanistik, Anglistik; Lehrtätigkeit von 1972 bis 1997; von 1984 bis 1997 als Lehrer am UWC of the Adriatic und freier Schriftsteller und Übersetzer in Duino bei Triest. Buchveröffentlichungen seit 1981. Übersetzungen aus dem Englischen, Französischen, Italienischen, Portugiesischen; zahlreiche Preise (u.a. W.-H.-Auden-Übersetzerpreis, Georg-Trakl-Preis, Anton-Wildgans-Preis; Würdigungspreis des Landes NÖ, Würdigungspreis der T.-Kery-Stiftung, Literaturpreis der Stadt Wien für sein Lebenswerk…).